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„Handwerkszeit im Westerwaldkreis“ – Neue Runde, neues Glück!

Seit dem letzten Jahr ist die „Freiwillige Handwerkszeit im Westerwaldkreis“ Teil der bereits seit 2015 existierenden Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“, in deren Rahmen sich die Handwerkskammer Koblenz (HwK), die Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald (KHS) und die Wirtschaftsförderungs-gesellschaft Westerwaldkreis (wfg) gemeinsam engagieren. Ziel ist es, die Vorstellung von Handwerks-berufen zu aktualisieren, die vielfältigen Chancen im Handwerk aufzuzeigen, die gesellschaftliche Bedeutung hervorzuheben und die Wertschätzung zu fördern. Hierbei unterstützte auch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Montabaur das Projekt in hervorragender Weise und warb an sämtlichen Schulen im Westerwaldkreis zur Teilnahme.

„Das erste Projektjahr 2022 war bereits sehr erfolgreich. Vier von sieben Jugendlichen haben sich für eine Ausbildung im Handwerk entschieden“, freuen sich Bernd Hammes, HwK-Geschäftsführer im Bereich Berufsbildung und Katharina Schlag, wfg-Geschäftsführerin. „Daher mussten wir über eine Fortsetzung nicht lange nachdenken.“ Dass diese Entscheidung richtig war, zeigen die Zahlen der neuen Runde. Hier haben von sieben Teilnehmenden sechs eine Ausbildung begonnen. Einer hat sich zunächst für eine Auslandsreise entschieden.

„Dass die Jugendlichen das Angebot annehmen und bleiben, freut uns sehr. Auch die Betriebe zeigen sich begeistert“, erklären Ralf Lütje und Martin Gilles, beide HwK-Coaches für betriebliche Ausbildung im Westerwaldkreis. Einen Einblick vor Ort erhielten Ralf Lütje und Katharina Schlag bei den frischgebackenen Azubis Paul und Viktoria. Paul lernt den Beruf des Metallbauers bei der Firma Ferger Metallbau GmbH in Winnen und Viktoria Bäckereifachverkäuferin bei der Mühlenbäckerei Rudolf Jung in Westerburg.

Kristin Venter, Geschäftsführerin der Ferger Metallbau GmbH und neuester Teamzuwachs Paul sind begeistert von dem Angebot. „Ehrlich gesagt habe ich im ersten Telefonat direkt nach dem Haken gefragt“, erinnert sich Kristin Venter. „Ein junger Mann, der einen Realschulabschluss hat und bereits in einen anderen Metallbaubetrieb sowie eine Schreinerei reingeschnuppert hat, sucht einen Praktikumsbetrieb. Das Praktikum wird bezahlt – das klang zu gut.“ Aber so war es und der Betrieb hat zugesagt. Ein Gewinn für beide Seiten, wie sich schnell herausstellte. „Paul konnte sich schon an mehreren Stellen ausprobieren und hat einfach selbständig angefangen zu arbeiten, als sein Kollege sich verspätete“, begeistert sich Fertigungsleiter und Personalverantwortlicher Florian Schulz für diese Motivation. „Solche jungen Menschen, die auch im Team sofort ankommen, sind für uns wie ein Sechser im Lotto.“

Der zweite Besuch führte nach Wirges, in die Filiale der Mühlenbäcker. Hier strahlt Viktoria hinter der Theke, die den Kundenkontakt sichtlich genießt. Freudestrahlende Gesichter sind auch bei Verena Moser und Alexandra Speciale zu sehen, die zum wiederholten Male an der Handwerkszeit teilnehmen konnten. „Ich war mir anfangs nicht sicher, ob die Bäckerei das Richtige für mich ist, aber der Blick hinter die Kulissen hat mir so gut gefallen, dass ich mich jetzt für die Ausbildung entschieden habe“, erklärt Viktoria.

Auch den weiteren Teilnehmenden der Handwerkzeit Danas bei SPIE Pulte in Heiligenroth, Nicklas bei RHW Reifenhaus in Montabaur, Enes bei Ergün Aydin in Selters und Ibrahim, der seine Handwerkszeit bei zwei Betrieben im Westerwald absolviert hat, nun aber zu einem Betrieb nach Koblenz gewechselt ist, wünschen wir alles Gute und viel Freude bei ihrer Ausbildung.

Auch wenn über die Fortführung noch nicht final entschieden wurde, können sich interessierte Jugendliche unter Jens.Fiedermann(at)hwk-koblenz.de, 0261 389-351 melden, um die Chance auf einen Platz in 2024 zu nutzen.

BUZ: v.l. Florian Schulz (Fertigungsleiter Ferger), Katharina Schlag (wfg-Geschäftsführerin), Ralf Lütje (HwK-Coach), Paul (frischgebackener Azubi bei Ferger), Kristin Venter (Geschäftsführerin Ferger) Foto: Handwerkskammer Koblenz/Ralf Lütje